Mirela Oliva, Das innere Verbum in Gadamers Hermeneutik, Mohr Siebeck, 2009
Mirela Oliva geht von der Hypothese aus, dass der aus der christlichen Tradition stammende Begriff verbum interius eine zentrale Stelle innerhalb der Hermeneutik Gadamers einnimmt. Durch die íœbernahme dieses Begriffes werden Grundfragen der Philosophie hermeneutisch behandelt: die Gottesfrage, die Subjektivití¤t, das Schöpferische, die Leiblichkeit. Gadamers Rückgriff auf Augustinus, Thomas von Aquin und Cusanus wirft ein neues Licht sowohl auf die christliche Wurzel seines Denkens als auch auf das spekulative Potential der Hermeneutik. Mirela Oliva zeigt, wie alle Elemente der Problematik der inneren Sprache grundsí¤tzlich vom Geschehen her gedacht und in einer dynamischen Perspektive erörtert werden. Die hermeneutische Entfaltung des verbum interius konstituiert zugleich die Originalití¤t Gadamers gegenüber anderen Stimmen in der Debatte über die innere Sprache, die heutzutage in Bereichen der Medií¤vistik und Philosophie stattfindet.
By means of verbum interius, it is also possible to understand the hermeneutic way of proceeding based on the category of event. The hermeneutic interpretation of verbum interius constitutes an original voice in the broad debate about inner language that ranges from medieval studies to analytical philosophy. The author emphasizes Gadamer’s contribution to the recovery of the medieval tradition of verbum interius as well as his peculiarity in comparison with other contemporary authors concerned with the inner language.
ISBN 978-3-16-149909-8